Die Eismacher

Die Eismacher von Ernest van der Kwast

Im Tal der Eismacher bei Cortina d’Ampezzo wachsen zwei Brüder auf, deren Lebensweg vorgezeichnet scheint und von denen beide auf ganz unterschiedliche Weise mit den Traditionen ihrer Familie brechen.

Giovanni und Luca entstammen der Familie Talamini, die sich seit fünf Generationen der Handwerkskunst der Eismacherei verschrieben hat. Im Frühjahr siedelt die Familie stets nach Rotterdam über, wo sie den Sommer über ein gut gehendes Eiscafé betreibt.

Die Eissaison teilt das Jahr in zwei Hälften und bei jedem Auftakt sehnen sich die Jungen nach dem jeweils fernen Ort: Im Sommer vermissen sie die kühle Bergluft der Dolomiten, im Winter das quirlige Stadtleben von Rotterdam. Und bald verzehren sich beide auch nach Sophia, der Freundin aus Kindertagen, die in Cortina zum schönsten Mädchen des Dorfes heranwächst.

Rotterdam, Niederlande
Ferienstimmung in Rotterdam

Als Heranwachsender lernt Giovanni die Bücher zu lieben und wird von den Rotterdamer Literaturkreisen freudig aufgenommen. Luca hingegen verschreibt sich der Eiskunst und überrascht die Familie bald mit den gewagtesten Kreationen: samtige Feige an kratzigem Zimt, aniswürziger Fenchel und milde Birne, herbgrüner Rosmarin an dunkler Schokolade.

Die Wege der Brüder trennen sich und doch bleiben sie eng miteinander verbunden, woran Sophia nicht ganz unschuldig ist …

Frostige Kreationen, farbig und fantasievoll

Bereits das Buchcover macht große Lust auf auf den Sommer und den Genuss einer kühl schmelzenden Portion Pistazie-Vanille-Erdbeer-Eis. Im Laufe der Geschichte taucht man ein in die leicht abgehobene Welt der Literaturfestivals und das kräftezehrende Handwerk des Eismachens.

Der Sorapis See bei Cortina d'Ampezzo, Italien
Eiskalte Bergseen inspirieren Luca zu gewagten Kreationen

 

Ernest van der Kwast beschreibt Lucas frostige Kreationen so farbig und fantasievoll, dass einem das Wasser im Mund zusammen läuft. Ganz so, als ob der Duft von Vanille, Zitrone, Basilikum und Erdbeeren zwischen den Seiten gefangen gewesen sei.

Dazwischen sorgt die Beschreibung der winterlichen Schneelandschaften in Cortina für die nötige Kühle. Man erfährt nebenbei, was das heutige Industrieprodukt »Eiscreme« mit den schneebedeckten Höhen der Dolomiten zu tun hat und lernt ein hausgemachtes Eis auf eine ganz neue Art wertzuschätzen.

Das perfekte Sommerbuch, wenn das Thermometer die dreißig Gradmarke überschritten hat.

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