Nächster Halt Fruitvale Station

Szenenfoto - Nächster Halt Fruitvale Station
Oscar will Tatiana ein besserer Vater sein / © Universum

Als der 22-jährige Oscar Grant an Silvester 2008 aufwacht, spürt er, dass etwas in der Luft liegt. Er nutzt den Tag um seine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen: Als Vater, Partner und Sohn möchte er ein besserer Mensch werden.

Für seine vierjährige Tochter Tatiana, die ihn trotz Gefängnisaufenthalt noch immer vergöttert, für seine Freundin Sophina, die er hintergangen hat und für seine Mutter, die an Silvester Geburtstag hat.

Freunde, Familie und Fremde kreuzen Oscars Weg und Schwierigkeiten mit den guten Vorsätzen bleiben nicht aus. Er stellt fest, dass es nicht einfach ist, sich selbst und sein Leben umzukrempeln.

Szenenfoto - Nächster Halt Fruitvale Station
Sophina glaubt an eine bessere Zukunft / © Universum

Doch an seinem Plan, sich zu bessern, hält Oscar fest und der nächste Schritt glückt: den Silvesterabend feiert er ausgelassenen mit Sophina in San Francisco.

Aber die Nacht kippt, als das Paar mit der Bahn nach Hause fährt: Oscar gerät in eine Kontrolle, die an der Haltestelle »Fruitvale Station« auf fatale Weise eskaliert…

Mitten aus dem Leben

Das Drama erzählt die wahre Geschichte des jungen Afroamerikaner Oscar Grant, der in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages 2009 in Oakland von einem Sicherheitsbediensteten getötet wurde.

Szenenfoto - Nächster Halt Fruitvale Station
Passagiere filmen den brutalen Mord / © Universum

Oscar Grant war unbewaffnet, ein Mitarbeiter der Nahverkehrsgesellschaft BART schoss ihm aus nächster Nähe in den Rücken. Etliche Zeugen nahmen den Vorfall mit ihren Mobiltelefonen auf, das im Netz geteilte Bildmaterial führte zu Protestmärschen in den folgenden Tagen.

Regisseur Ryan Coogler erzählt gefühlvoll, aber ohne Effekthascherei von rassistischen Vorurteilen, der Verkettung unglücklicher Umstände und dem sinnlosen Tod eines jungen Menschen. Er macht deutlich, dass Oscar Grant noch leben würde, wenn er als Weißer in die nächtliche Kontrolle geraten wäre.

Über weite Strecken ist der Film heiter, erzählt von Oscar, der ganz neu durchstartet und seinem Leben den Schubs in die richtige Richtung geben will. Alles soll anders werden und besser.

Erst zum Schluss nimmt das Drama seinen Lauf, wenn die ausgelassene Stimmung in der Bahn in Gewalt umschlägt und Oscar zu Unrecht verdächtigt wird.

Hauptdarsteller Michael B. Jordan (Oscar Grant) wurde für seine Leistung mit zwei Nachwuchspreisen ausgezeichnet, an seiner Seite spielen Octavia Spencer (Hidden Figures) als seine Mutter Wanda sowie Melonie Diaz als Freundin Sophina.

Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und unter anderem in Cannes und beim Sundance Film Festival ausgezeichnet.

Ein eindringlicher Appell gegen Rassismus, der sich mit Filmen wie L.A. Crash oder Detroit messen kann.


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