Das Attentat – Geheimoperation Belgrad

Belgrad, 2003: Premier Zoran Đinđić will Serbien modernisieren, doch sein Reformkurs ruft Gegner aus organisiertem Verbrechen, Polizei und Politik auf den Plan. Während die Journalistin Danica einem brisanten Vorfall nachgeht, wird Đinđić erschossen … Packender Politthriller nach wahren Ereignissen.

Đinđić war derjenige, der Milošević nach Den Haag schickte. Es war offensichtlich, dass er die Dinge ändern wollte, und das gefiel vielen Leuten überhaupt nicht.
GORAN STANKOVIć & VLADIMIR TAGIć (Regie) - im Interview mit Variety
Journalistin Danica Mandic stößt auf brisante Informationen / ZDF © This and That Productions

Belgrad, Februar 2003. Die junge Journalistin Danica recherchiert über einen vermeintlichen Verkehrsunfall – ein Vorfall, bei dem der Ministerpräsident offenbar nur knapp dem Tod entging. Doch ihre Zweifel an der offiziellen Version wachsen.

Währenddessen rutscht Uroš, ein perspektivloser Jugendlicher in die Welt der serbischen Clan-Kriminalität ab. Er wird Teil eines brutalen Systems, das eng mit der Polizei und Politik verwoben ist.

Als Ministerpräsident Đinđić am 12. März 2003 von einem Scharfschützen erschossen wird, nehmen die Polizeikommissare Boris und Ljuba die brisanten Ermittlungen auf. Erste Spuren deuten auf die Spezialeinheit der »Roten Barette«, die einst direkt Milošević unterstanden und nun ein gefährliches Eigenleben führen.

Boris wird vom Sondermittler in die Zange genommen / ZDF © This and That Productions

Im Land wird der Ausnahmezustand verhängt …

Man kann der Geschichte folgen, auch wenn man nichts über Đinđić weiß, genauso wie ich ‚JFK‘ verfolgen und genießen kann. Das ist entscheidend, denn man muss immer an die Person denken, die nichts weiß, und an die Person, die alles weiß. Man darf die Dinge nicht zu einfach machen.
VLADIMIR TAGIć (Regie) - im Interview mit Variety

Mit »Das Attentat – Geheimoperation Belgrad« ist den serbischen Machern ein eindrucksvoller Politthriller gelungen, der nicht nur die Hintergründe des Mordes an Premier Zoran Đinđić im Jahr 2003 beleuchtet, sondern auch ein vielschichtiges Porträt eines Landes im Umbruch zeichnet.

Uroš wurde von zwei Clan-Mitgliedern übel zugerichtet / ZDF © This and That Productions

Über acht Folgen hinweg beleuchtet die Serie ein dichtes Geflecht aus Korruption, mafiösen Strukturen und persönlichen Schicksalen, klar erzählt und ohne moralische Vereinfachung.

Drei Handlungsstränge mit parallelen Perspektiven – der Journalistin Danica, des jugendlichen Kleinkriminellen Uroš, und des Ermittlerduos Boris und Ljuba – führen in Rückblicken durch ein instabiles Land, in dem die Wahrheit gefährlich ist und Gerechtigkeit zum persönlichen Risiko wird.

Boris Rakic ermittelt / ZDF © This and That Productions

Dabei bleibt die Serie stets nah an historischen Fakten, ohne in bloße Nacherzählung zu verfallen. Vielmehr nutzt sie die Freiheit der Fiktion, um größere Fragen zu stellen: Wie gelingt Wandel? Wem kann man trauen? Und wie geht ein Land mit seinen eigenen Abgründen um?

Die Ermordung von Zoran Djindjic ist wahrscheinlich das wichtigste politische Ereignis der modernen serbischen Geschichte. Wir leben noch immer mit den Folgen dieser Tat, die dieser Gesellschaft einen möglichen Weg versperrte.
GORAN STANKOVIć (Regie) - im Interview mit Variety

Visuell überzeugt die Serie mit einem kühlen, realistischen Look, der perfekt zu den düsteren Ereignissen passt. In den Hauptrollen überzeugen Dragan Mićanović als charismatischer, aber zunehmend isolierter Premierminister Đinđić, Ljubomir Bandović  und Feđa Štukan als Ermittlerduo Boris und Ljuba, Lazar Tasic als Clanmitglied Uroš und Milica Gojković als alleinerziehende Reporterin Danica.

Gedreht wurde die Serie in Serbien, zu den Drehorten gehören vor allem Belgrad und Umgebung.


Sendetermine arte

Folge 1 – 4: Donnerstag, 24.7.2025, ab 21:40 Uhr
Folge 5 – 8: Donnerstag, 31.7.2025, ab 21:40 Uhr
online vom 17.07.2025 bis 23.07.2026 in der arte Mediathek