Ajay wächst im nördlichen Indien als Sohn einer bitterarmen Familie auf. Als der Vater stirbt, wird er an ein kinderloses Ehepaar verkauft. Dort schuftet er auf den Feldern, lernt kochen, lesen und schreiben.
Er wächst zu einem gut aussehenden Teenager heran. Und wird ein Meister darin, still zu beobachten und zu dienen.
Fred ist die deutsche Botschafterin in Montevideo. Einst wollte sie in ihrem Job etwas bewirken, heute organisiert sie Grillpartys und langweilt sich bei gepflegter Konversation.
Da ist der Anruf einer besorgten Mutter beinahe eine willkommene Abwechslung. Deren Tochter, eine globetrottende Influencerin, ist seit 24 Stunden verschwunden.
Gemeinsam mit Polizeichef Hector sucht Fred nach der jungen Frau. Doch die Sache geht tragisch aus, Fred wird in die Türkei versetzt.
Der Überläufer Wyrin ist seinem alten Leben entflohen. Ein neues Aussehen dank plastischer Chirurgie, eine neue Identität dank neuer Freunde. Doch die Vergangenheit holt ihn in einem Biergarten heim.
Ein kleiner Pieks nur, ein vermeintlicher Wespenstich. Der sich kurz darauf als Anschlag entpuppt. Der russische Geheimdienst hat Wyrin mit einem Nervengift eliminiert.
Sommer 1975. Hannah Arendt geht auf die Siebzig zu. Ihre letzte Reise führt sie noch einmal in die Schweiz. Im beschaulichen Tegna will sie ausspannen und arbeiten.
Hannah genießt die Ruhe, die Natur, das gute Essen, aber auch die anregende Gesellschaft junger Menschen. Wie Matteo und Barbara, die mit ihr diskutieren und ihre Lebensfreude teilen.
Vom Tessin aus wandern Hannahs Gedanken in die Vergangenheit und rund um die Welt.
In den Fünfzigerjahren wandert Vera mit ihrer Tochter Nina nach Israel aus. Vera stammt aus Jugoslawien, sie ist Jüdin und hat die grausame Herrschaft Titos in einem Umerziehungslager überlebt. Jetzt will sie mit ihrer Tochter im Kibbuz neu anfangen.
Doch Nina rebelliert. Während Vera neue Bindungen eingeht und den Witwer Tuvia heiratet, nimmt Nina immer wieder Reißaus. Für kurze Zeit bändelt sie mit Tuvias Sohn Rafael an, der sich unsterblich in die junge Frau verliebt.
New York, 1989. An einem Aprilabend verlässt die 28-jährige Investmentbankerin Trisha Meili ihren Arbeitsplatz und startet zu ihrer abendlichen Joggingrunde durch den Central Park.
Zur gleichen Zeit hängen im Park etliche Jugendliche aus East Harlem ab. Einige von ihnen randalieren, attackieren Fußgänger und Radfährer. Die Polizei rückt an und findet in der Nacht die blutüberströmte Trisha im Park, sie wurde vergewaltigt und beinahe getötet.
Rami und Bassam sind Freunde. Rami ist Jude und lebt in Jerusalem, seine Tochter Smadar wurde 1997 vom einem palästinensischen Selbstmordattentäter getötet.
Bassam ist Moslem, er lebt zehn Kilometer entfernt im palästinensischen Bait Dschala. Seine Tochter Abir starb 2007 durch ein Gummigeschoss, abgefeuert von einem israelischen Soldaten.
Als Abir stirbt, kennen sich Rami und Bassam bereits aus der Aktivistengruppe »Combatants for Peace«.