Borders

Drei junge Israelis begegnen sich in ihrem Wehrdienst beim israelischen Grenzschutz: der türkischstämmige Jude Avi, sein bester Freund Kobi, sowie Miri, deren Vater Orthodoxer wurde und die Familie verließ. Während Avi und Kobi ihrer Wut auf Araber freien Lauf lassen, glaubt Miri an Verständigung …


Chicko rettet Avi vor Abu Fares / © ZDF und Ran Mendelson

Avi Bracha hat türkische Wurzeln und lebt in Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv. Dort betreibt sein Vater Salomon einen Kiosk, dort lebt sein bester Freund Kobi, und dort treibt der Drogenhändler Chicko mit einer Bande von Hohlköpfen sein Unwesen.

Seit dem Tod seiner Mutter leidet Avi unter heftigem Jähzorn, sobald ihn jemand provoziert, schlägt er unvermittelt zu. Als ihm eines Abends das Moped gestohlen wird, folgt er den Tätern nach Jaffa. Außer sich vor Wut, legt er sich mit dem arabischen Clan von Abu Fares an.

Kommandant Versano und die Grenzschützer / © ZDF und Ran Mendelson

Die Sache hat ein Nachspiel, Abu Fares fordert Vergeltung. Drogenhändler Chicko schaltet sich als Vermittler ein und erwirkt einen Kompromiss: Avi bleibt Jaffa ein Jahr lang fern, im Gegenzug greift niemand Avi Familie an an. Zähneknirschend stimmt Avi zu, doch innerlich schwört er Rache.

Beim Wehrdienst meldet er sich gemeinsam mit Kobi zum Grenzschutz. Beide hoffen, ihren tief verwurzelten Hass auf Araber in offizieller Funktion ausleben zu können. Doch sie haben die Rechnung ohne Kommandant Versano gemacht.

Er macht ihnen klar, dass die Aufgabe des Grenzschutzes darin besteht, alle Bürger Israels zu schützen, seien es Juden, Araber, Drusen – oder was auch immer. Dennoch droht Avi an seinen offenen Gewaltausbrüchen zu scheitern, während Kobi heimlich feige Übergriffe begeht.

Avi und Miri haben ein Date / © ZDF und Ran Mendelson

Als Avi sich mit der Grenzschützerin Miri anfreundet, bekommen die Freundschaft zu Kobi und sein starres Weltbild Risse. Miri glaubt fest an die Kraft des Dialogs und sieht ihren Dienst als Friedensmission …


Drehbuchautor und Regisseur Manny Yaish hat wie seine Hauptfigur Avi türkische Wurzeln und stammt aus dem an Jaffa angrenzenden Bat Yam bei Tel Aviv. In einem Interview mit der Zeitung »Israel Hayom« sprach er über eigene Erfahrungen, die er in Borders verarbeitet hat: von den ständigen Reibereien mit arabischen Nachbarn, über die eigene hochkochende Wut, bis hin zum Wunsch, sich der Armee anzuschließen – aus den völlig falschen Gründen.

Die Serie zeichnet ein Bild der israelischen Gesellschaft, in der sich die hochgradige Spannung immer wieder in Gewalt entlädt, ob auf den Straßen oder auch auch innerhalb der Armee. Dort treibt neben Imponiergehabe auch der Machismo sein Unwesen, nach einem ekelhaften #metoo-Übergriff steht Miris Vorankommen vor dem Aus.

Miri und Kobi geraten in Jerusalem aneinander / © ZDF und Ran Mendelson

Tolle Schauspieler, facettenreiche Figuren, Avis cooler Wortwitz und slapstickhafte Szenen mit Chicko und seiner strunzdoofen Gang: »Borders« ist ein rundum gelungenes Drama, das mit Humor von Panik und Gewalt, Freundschaft und Liebe erzählt. Die Armee wird dabei weder heroisiert noch verteufelt, sondern als ein vielschichtiger Kosmos gezeigt. Avi legt in der Serie ein weiten Weg zurück und die Szenen seiner Ausraster und Panikattacken sind visuell großartig umgesetzt.

Gedreht wurde die Serie an Originalschauplätzen in Israel, zu den Drehorten gehört die Altstadt von Jerusalem. In den Hauptrollen sind Ben Sultan als Avi Bracha zu sehen, Ido Elieli als Kobi Marciano und Noa Astanjelove als Miri Sabag. Haim Zanati (Manayek) spielt den schmierigen Drogenboss Chicko.


Sendetermine ZDF

Dienstag, 7. Mai 2024, ab 23.15 Uhr, alle 8 Folgen
online ab 3. Mai 2024 in der ZDF Mediathek