Die verlorene Tochter

Ende Januar zeigt das ZDF eine neue Serie, die am nordhessischen Edersee spielt. Im Mittelpunkt steht Isa von Gems, eine junge Frau, die vor etlichen Jahren verschwand und plötzlich wieder auftaucht. Die Serie erzählt von vernarbten Wunden und der zweiten Tragödie nach dem Verschwinden: einer zurückgekehrten Tochter, die ihrer Familie fremd ist.


Isa von Gems stammt aus einer wohlhabenden Familie. Vor zehn Jahren wurde sie auf dem Sommerfest des Lotheimer Gymnasi­ums zuletzt gesehen – danach ist sie spurlos verschwunden. Es gab keinen Abschiedsbrief und keine Lösegeldforderung, keinen in der Nähe gemeldeten Unfall und keine Leiche.

Isa war einfach fort. Eine Tragödie für ihre Familie und ihre Freunde. Zehn Jahre voller Gerüchte, Ängsten und offenen Fragen. Und nun entdecktsie der ehemalige Ermittler Peter Wolff nachts vor der elterlichen Brauerei. Ein Schock für ihre Familie, die nicht mehr daran geglaubt hat, dass Isa noch lebt.

Szenenbild - Die verlorene Tochter
Sigrid von Gems und ihr Mann Heinrich sind sich einig: Sie wollen einen Neuanfang wagen / © ZDF und Alexander Fischerkoesen

Der Vater, Heinrich von Gems, weigert sich, die alten Wunden wieder aufreißen zu lassen und reagiert harsch auf die junge Frau, die sich nicht erinnern kann.

Die verdrängte Realität greift nach ihm, und er weiß nicht wie er damit umgehen soll. Er hat Isas Tod akzeptiert. Die Vorstellung, dass die letzten zehn Jahre sei­nes Lebens eine Lüge waren, führen bei ihm ... zu einer radikalen Verweigerungshaltung ...
CHRISTIAN BERKEL (Heinrich von Gems)

Seine Frau Sigrid schöpft jedoch Hoffnung: Wenn ihr Kind wirklich zurückgekommen ist, dann gibt es den Hauch einer Chance, dass alles wieder so werden kann wie frü­her – zumindest fast alles. Denn niemand ahnt, dass Sigrid von Gems gute Gründe hat, sich selbst am Verschwinden ihrer Toch­ter die Schuld zu geben.

Szenenbild - Die verlorene Tochter
Alles in ihrem alten Jugendzimmer erscheint Isa von Gems fremd / © ZDF und Alexander Fischerkoesen

Neue Fragen versetzten den Ort in Aufruhr. Kann sich Isa wirklich nicht erinnern? War vielleicht alles inszeniert? Und ist es überhaupt Isa, die da zurückgekommen ist? Immer mehr Menschen glauben, dass Isa nichts von dem vergessen hat, was wirklich passiert ist …

Isas Leben ist in Teile zerrissen, und sie versucht diese Teile wie­der zusammenzufügen. Sie hat ein Bedürfnis nach Wahrheit und das Gefühl sich selbst und dieser Wahrheit verpflichtet zu sein.
HENRIETTE CONFURIUS (Isa)

Die Geschichte eines verschwundenen Mädchens, das nach langer Zeit wieder auftaucht und eisern schweigt, erinnert lose an Motive des Romans »Monteperdido« und besonders an die britische Serie »The Missing (Staffel 2)« – ohne ein explizites Remake zu sein.

Szenenbild - Die verlorene Tochter
Hauptkommissar Mehmet Eren birgt eine Leiche / © ZDF und Alexander Fischerkoesen

Ihr Schauplatz, der Ort Lotheim, ist fiktiv, aber den großen nordhessischen Stausee gibt es wirklich. Drehorte der Serie waren unter anderem Waldeck am Edersee, die alte Polizeistation in Korbach und in die Licher Brauerei. Einige Szenen wurden auch am Diemelsee gedreht, da der Wasserstand des Edersees während der Dreharbeiten sehr niedrig war.

Diese Geschichte ... in die richtige Landschaft zu setzen, war eine ... Herausforderung. Gefunden habe ich diese Land­schaft schließlich in meiner eigenen Vergangenheit: Am hessischen Edersee, der passend zu der Geschichte im Herbst alle Lieblichkeit verliert und sein raues, ehrliches Gesicht zeigt.
CHRISTIAN JELTSCH - Drehbuchautor

In den Hauptrollen sind Henriette Confurius (Tannbach) als Ida zu sehen, Götz Schubert als Ermittler Peter Wolff, sowie Claudia Michaelsen und Christian Berkel als Idas Eltern.

Sendetermine ZDF

Montag, 27. Januar 2020, 20.15 Uhr
Mittwoch, 29. Januar 2020, 20.15 Uhr
Donnerstag, 30. Januar 2020, 20.15 Uhr

online ab Montag, 20. Januar 2020, 10.00 Uhr