The Missing – Staffel 2

Szenenbild - The Missing - Staffel 2
Alice kehrt zurück nach Eckhausen / © Pandastorm

Vor elf Jahren verschwand die 13-jährige Alice Webster spurlos. Ihre Eltern Gemma und Sam sind Angehörige der britischen Streifkräfte, seit vielen Jahren leben sie in Eckhausen bei Hannover.

Jetzt taucht Alice wie aus dem Nichts in ihrem Heimatort wieder auf. Entkräftet taumelt sie im Schlafanzug über den Weihnachtsmarkt und bricht vor den entsetzten Augen der Umstehenden zusammen.

Im Krankenhaus murmelt sie im Delirium den Namen »Sophie Giroux«, bevor die Ärzte in einer Notoperation ihren Blinddarm entfernen. Am Krankenbett warten ihre Eltern darauf, dass Alice wieder zu sich kommt. Doch nach dem Erwachen zeigt Alice keine Wiedersehensfreude, sie ist verstört und offensichtlich schwer traumatisiert.

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Eve Stone weist Juliens Hilfsangebot zurück / © Pandastorm

Die zuständige Militärpolizei nimmt die Ermittlungen wieder auf. Die leitende Ermittlerin Eve Stone kontaktiert in Frankreich den Entführungsspezialisten Julien Baptiste, der seinerzeit im Fall des vermissten französischen Mädchens Sophie Giroux zuständig war.

Alice erholt sich körperlich schnell, bald wird sie aus dem Krankenhaus in die Obhut ihrer Familie entlassen. Ihren Eltern gegenüber verhält sie sich abweisend und verschlossen, einzig ihrem Bruder Matthew scheint Alice zaghaftes Vertrauen zu schenken.

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Julien und Andersson wagen eine gefährliche Mission / © Pandastorm

Julien Baptiste vermutet, dass Alice und Sophie vom selben Täter entführt wurden und sieht eine Chance, auch Sophie lebend zu finden. Der pensionierte Beamte macht sich auf den Weg nach Eckhausen, stößt aber schnell auf Mauern des Schweigens.

Als sich zwei mysteriöse Todesfälle in Eckhausen ereignen, nimmt Julien die Ermittlungen selbst in die Hand. Spuren weisen in militärische Führungskreise und führen Julien schließlich bis in den Irak …

Das Drama beginnt mit der Rückkehr

Szenenbild - The Missing - Staffel 2
Der deutsche Polizist Jorn unterstützt Julien / © Pandastorm

Die BBC setzt die Erfolgsserie »The Missing« mit frischem Schwung fort: neue Story, neue Schauplätze, neue Charaktere. Das verbindende Element ist Julien Baptiste, der ebenso sympathische wie hartnäckige Entführungsspezialist aus Staffel 1, der auch in der Fortsetzung eine tragende Rolle spielt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt: Sie spielt um Weihnachten 2014, als Alice von ihrem Entführer freigelassen wird und im Sommer 2016, in dem die Familie Webster zerbrochen ist. Sam, Gemma und Matthew suchen nach einem Ventil für ihre inneren Qualen und Julien Baptiste ist mittlerweile ein Getriebener, besessen von dem Wunsch, das zweite entführte Mädchen zu finden.

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Sam, Matthew und Gemma geben einander die Schuld / © Pandastorm

Während die erste Staffel zeigte, wie ein Elternpaar unter der Qual der Ungewissheit zerbricht, zeigt Staffel 2, wie die Rückkehr der lange vermissten Tochter die Familie entzweit. Alice ist nicht mehr das Kind, welches die Familie einst verlor. Ihr Panzer ist hart wie Granit, sie ist abweisend, verhält sich seltsam und ist der eigenen Mutter fremd.

Gemma findet keinen Weg, um mit ihrer Tochter zu kommunizieren und gerät darüber mit ihrem Ehemann Sam in Streit. Matthew ist vom Schicksal seiner Schwester nahezu paralysiert, widerstrebend folgt er ihren Bitten um grausame Gefälligkeiten. Matthew lädt Schuld auf sich, die seinen Vater für immer zeichnet und ihn selbst wie eine dunkle Aura umgibt.

Handlungsstränge und Zeitebenen verwoben die Macher der Serie zu einem kunstvollen Gespinst, dessen überraschende Wendungen und mysteriösen Hinweise für Spannung sorgen. Gegen Ende führt das Drama alle losen Fäden zu einem großen logischen Ganzen zusammen: die Details sitzen und das Handeln der Protagonisten ist rückblickend beinahe zwingend motiviert.

Sowohl Hauptfiguren und als Nebenfiguren wurden mit glänzenden Schauspielern besetzt, allen voran Tchéky Karyo als Julien Baptiste, David Morrissey als Sam, Keeley Hawes (Die Durrells, Line of Duty) als Gemma, sowie Ólafur Darri Ólafsson (The Tourist, Trapped, Quarry) als Journalist Andersson.

Sämtliche Orte der Serie sind fiktiv, gedreht wurde hauptsächlich in Belgien. Malmedy dient als Eckhausen bei Hannover, die häufig zu sehende Staumauer ist die Wesertalsperre in Eupen. Brüssel diente als Drehort für eine Paris-Szene und in Marokko wurde der Kriegsschauplatz im Irak nachgebaut. Das malerische Monschau, gelegen in der deutschen Eifel, diente den Dreharbeiten im fiktiven schweizerischen Ort Vaaren als Schauplatz.

Ein spannendes Drama, welches die erste Staffel clever und facettenreich fortsetzt.


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