Frieden

Eine neue Familienserie erzählt von den ersten Nachkriegsjahren in der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen die tiefgreifenden Konflikte dieser Zeit, die sowohl von dem Wunsch nach Vergessen als auch schuldhafter Verstrickung geprägt war.

Im Frühling 1945 hoffen die Fabrikantentochter Klara und ihr Ehemann Johann auf eine glückliche Zukunft, während Johanns Bruder Egon nach untergetauchten Nazis sucht.

Ich glaube, wir begegnen heute ähnlichen emotionalen, moralischen, wirtschaftlichen und politischen Fragen wie damals. Sei es im Verhandeln von privaten Interessen und moralischen Grundsätzen, im Umgang mit Geflüchteten und dem Selbstbild der humanitären Schweiz ...
MICHAEL SCHAERER - Regie
Klara engagiert sich im Flüchtlingsheim / arte © SRF / Sava Hlavacek

Die 23-jährige Klara ist Lehrerin und Tochter aus gutem Hause. Bald wird sie heiraten und ihre Mutter erwartet von ihr, bei den Vorbereitungen der Hochzeitsfeier mitzuhelfen. Doch derlei langweilt die junge Frau.

Viel lieber engagiert sie sich in einem Heim für Kinder, die die Gräuel der Konzentrationslager überlebt haben. Als die Flüchtlinge jedoch eintreffen, sind die meisten von ihnen Jugendliche und Erwachsene.

Klara bekommt die undankbare Aufgabe, die Neuangekommenen nach ihrem Alter zu unterteilen: die Erwachsenen sollen zurückgeschickt werden, die Jüngeren dürfen bleiben.

Johann kämpt um den Erhalt der Tuchfabrik / arte © SRF / Nadia Klier

Währenddessen bereitet sich Johann Leutenegger, Klaras zukünftiger Ehemann, auf seine neue Rolle in Klaras Familie vor. Johann soll in die Fußstapfen seines Schwiegervaters Alfred Toblers treten und die Tuchfabrik »Frei AG« durch schwierige Zeiten führen.

Johanns älterer Bruder Egon ist froh, den Krieg und seinen Militärdienst überstanden zu haben. Er ist Beamter der Bundesanwaltschaft und sorgt jetzt wieder für Recht und Ordnung. Als ein deutscher Knecht angezeigt wird, verhaftet Johann den Mann und verhört ihn.

Egon ermittelt heimlich gegen untergetauchte Nazis / arte © SRF / Sava Hlavacek

Der Deutsche behauptet ein Deserteur zu sein, doch Egon schenkt ihm keinen Glauben. Er forscht nach, ob es sich um einen gesuchten Kriegsverbrecher handelt und fördert Überraschendes zu Tage …

Ich bin vor Jahren auf den Begriff Rattenlinien gestossen ... Das war die vom amerikanischen Geheimdienst geprägte Bezeichnung für die Fluchtrouten führender Vertreter des NS-Regimes und Angehörigen der SS. Eine dieser Linien führte durch die Schweiz.
PETRA VOLPE - Drehbuch

Die Serie wurde von wahren Begebenheiten inspiriert, unter anderem von den dramatischen Ereignissen um die »Buchenwaldkinder«, die 1945 zur Erholung auf den Zugerberg gebracht wurden.

Regie führte Michael Schaerer (Die Akte Grüninger), das Drehbuch schrieb Petra Volpe, deren Film »Die göttliche Ordnung« über das Schweizer Frauenwahlrecht mehrfach ausgezeichnet wurde. In den Hauptrollen sind Annina Walt (Nichts passiert) als Klara zu sehen, Max Hubacher (Der Verdingbub) als Johann und Dimitri Stapfer als Egon.

Gedreht wurde die Serie vorwiegend in der Schweiz, in den Kantonen Fribourg, Zürich und vor allem in Glarus. Zu den dortigen Drehorten gehören Ennenda, wo das Wohnhaus der Leuteneggers gefilmt wurde, sowie das Leglerareal mit seinen ehemaligen Webereigebäuden. Die Klosterinsel Rheinau diente als Drehort der Hochzeitsfeier und das frühere Lungensanatorium »Le Rosaire« in Haut-Intyamon als Flüchtlingsheim. Weitere Innenaufnahmen wurden in Deutschland gedreht, in der historischen Tuchfabrik Pfau im sächsischen Crimmitschau.


Sendetermine arte

Donnerstag, 25. März 2021 um 21.10 Uhr, Folgen 1-3
Donnerstag, 1. April 2021 um 21.15 Uhr, Folgen 4-6
online ab 18. März 2021 bis 30. April 2021