Unter Kontrolle

Lassen sich humanitäres Engagement und Politik vereinbaren? Dieser Frage geht die französische Politkomödie nach und begibt sich aufs heikle Feld der Diplomatie.

Die charismatische NGO-Direktorin Marie Tessier wird überraschend zur Außenministerin ernannt, doch das politische Parkett ist ihr fremd. Sie strauchelt über Anfängerfehler, bis sie allmählich die Spielregeln beherrscht …

Mit einem Mal soll sie eine andere Rolle spielen und eine Sprache sprechen, die ihr völlig fremd ist. Entgegen der Überzeugung des ... Präsidenten ist Marie überhaupt nicht für das Außenministerium gemacht. Sie ist ungestüm, fällt mit der Tür ins Haus und ist leicht zu verunsichern. Ich liebe Figuren, die nicht ins Bild passen.
LéA DRUCKER (Marie Tessier) über ihre Rolle

Der französische Außenminister fällt wegen eines Burnouts aus, jetzt sucht der Präsident händeringend Ersatz. Die Wahl fällt auf die 45-jährige Marie Tessier, allseits geschätzte Leiterin der NGO »Ärzte ohne Grenzen«. Marie nimmt die Herausforderung an, endlich kann sie ihre Überzeugungen in Realpolitik übersetzen.

Der Präsident gibt die Linie vor / arte © Jean-Claude Lother

Doch kaum ist sie im Amt, werden sie und ihr langjähriger Assistent Harold mit einer veritablen Krise konfrontiert. Der Präsident unterrichtet sie über eine Geiselnahme im Niger, fünf Europäer wurden von einer islamischen Miliz in die Berge verschleppt.

Die Forderung der Entführer scheint klar zu sein: 15 Millionen. Allerdings weiß niemand, welche Währung gemeint ist. Euro, US-Dollar oder afrikanische Francs?

Der Präsident gibt eine klare Linie vor: zahlen, aber offiziell das Gegenteil behaupten. Niemand will einen florierenden Markt für Geiseln. Marie bespricht sich mit den europäischen Kollegen und Kolleginnen, was zu tun ist.

Marie berät sich im europäischen Kreis / arte © Ex Nihilo

Sie losen aus, wer sich um die Angelegenheit kümmert, die Deutschen erhalten den Zuschlag. Aber Maries Ehrgeiz ist geweckt, sie setzt alles daran, die Führung zu übernehmen …

Unter Kontrolle will die Politklasse nicht pauschal schlecht machen, sondern lediglich bestimmte Schwachstellen und Absurditäten aufzeigen: fehlbare Frauen und Männer, die hohe Ämter bekleiden und handeln müssen, ohne die Gebrauchsanleitung zu kennen.
CHARLY DELWART (Drehbuch)

Mit bitterbösem Humor und schrägen Figuren beleuchtet die Politsatire Absurditäten und Fallstricke des politischen Tagesgeschäfts. Im Zentrum steht die Frage, wie man trotz notwendiger Kompromisse noch handlungsfähig bleibt.

Die Hauptrolle der idealistischen Marie Tessier wird von Léa Drucker gespielt, Laurent Stocker (Giftige Saat) glänzt erneut in einer Politserie und spielt diesmal den französischen Präsidenten.

Gedreht wurde die Serie in Paris und im Senegal. Zu den Drehorten in Paris gehörte die prunkvolle Präfektur von Versailles, sie diente als Kulisse für die Szenen im Elysée-Palast.


Sendetermine arte

Donnerstag, 5. Oktober 2023, ab 21.55 Uhr
alle 6 Folgen hintereinander

online vom 27. September bis 3. Dezember 2023 in der Mediathek