Lila und Elena wachsen in den Fünfzigerjahren in Neapel auf, im »Rione«, einem Stadtteil, der geprägt ist von Machismo und täglicher Gewalt.
Es ist ein düsteres Viertel, bewohnt von Familien, die sich seit Generationen befehden und in dem sogar das Silvesterfeuerwerk in eine gefährliche Schießerei ausarten kann.
Hier gehen sie in die Schule, die unangepasste, draufgängerische Schustertochter Lila und die schüchterne Elena, Tochter eines Pförtners.
Naomi ist vierundzwanzig und gerade von ihrem Arbeitgeber gefeuert worden. Jetzt verbringt sie den Sommer auf der griechischen Insel Hydra und wohnt in der Luxusvilla ihres Vaters Jimmie, einem steinreichen Kunstsammler.
Hydra ist Naomis zweites Zuhause, sie kennt die schönsten Flecken der Insel und plaudert mit den Einheimischen entspannt auf Griechisch.
Als Naomi am Strand die fünf Jahre jüngere Amerikanerin Sam kennenlernt, freundet sie sich mit ihr an.
Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen.
Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung.
Er hat zwei gesunde Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell, bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern.
Die Schriftstellerin Mara verbringt wie jedes Jahr den Sommer auf einer kleinen kroatischen Insel.
Dort kennt sie jeden Strauch, jede Klippe und das beständige Wechselspiel der Winde: die trockene, salzige Bora und ihren Gegenpart, den schwülen, von Süden kommenden Jugo.
In der Frühe schlendert Mara zum Hafen, beobachtet das Treiben der Fischer und der Fährpassagiere. Später am Tag trifft sie Freunde.
Alma ist Anfang zwanzig, lebt in Spanien und ihre Zukunft sieht nicht gerade rosig aus. Mit ihrem Vater liegt sie im Clinch und ihre ganze Liebe gilt ihrem betagten Großvater.
Doch der hat aufgehört zu sprechen. Gegen seinen Willen hat die Familie einen uralten Olivenbaum verkauft, der jetzt die Firmenzentrale eines deutschen Energiekonzerns schmückt.
30.000 Euro Erlös haben Almas Familie gereicht, um den Bürgermeister zu bestechen und ein Restaurant direkt am Strand zu bauen.
Anna und Jo haben Urlaub. Zeit für sich, Zeit für die Kinder, Zeit zum Erholen. Als Ziel haben sie Sizilien gewählt, ausgerechnet Taormina! Dort haben sie vor vielen Jahren ihre Flitterwochen verbracht.
Damals logierten sie in der herrlichen »Villa Mare«, diesmal reicht es nur für eine karge Ferienwohnung, fernab der pittoresken Gassen.
Statt Liebesglück haben die beiden ihre gesamten Probleme im Gepäck: enttäuschte Erwartungen, das ewig knappe Geld, die Kinder Judith und Bruno, die unentwegt Aufmerksamkeit fordern.
Smita lebt in Indien, mit ihrem Mann und ihrer Tochter Lalita wohnt sie in einer schäbigen Hütte. Tagsüber säubert sie die Aborte des Dorfes mit bloßen Händen, ein Beruf, den sie von ihrer Mutter übernommen hat.
Sie setzt alles daran, dass es ihre Tochter einmal leichter haben wird und bringt mit großer Mühe das Schulgeld auf. Doch an ihrem ersten Schultag weist man Lalita den Platz einer »Unberührbaren« zu und zwingt sie – anstatt zu lernen – den Fußboden zu fegen.