In Brooklyn fährt Richard mit seiner Katze zum Tierarzt und verursacht auf dem Weg einen Auffahrunfall. Schnell ist die lästige Episode vergessen, doch dann steht Evelyn vor seiner Tür.
Die zierliche junge Frau stammt aus Guatemala, lebt illegal im Land und ist die Fahrerin des gegnerischen Wagens. Als Evelyn sich in Tränen auflöst, versteht Richard nur noch Bahnhof.
Genervt bittet er Lucía, seine chilenische Untermieterin, um Hilfe.
Gewalt gehört zum Alltag von Willy, genannt Casper. Als Mitglied der brutalen Gang »Mara Salvatrucha« führt er ein Leben auf Messers Schneide. Martialische Rituale und Angst vor Verrat bestimmen sein Dasein.
Die Beziehung zu seiner Freundin Martha verheimlicht Casper der Gang, um sie vor der Brutalität der Maras zu schützen. Doch nach einem Zwischenfall fliegt die Beziehung auf, Martha wird angegriffen und kommt uns Leben.
Hanna hat schon als Kind davon geträumt Polarforscherin zu werden. Gemeinsam mit ihrem Bruder Jan und ihrer Freundin Fido wandelte sie auf Scotts und Amundsens Spuren: Hanna war Amundsen, Fido der glücklose Scott und Jan war Scotts Helfer Wilson.
Jetzt ist Hanna am Südpol – und am Ziel ihrer Träume. Mit einem kleinen Team forscht sie in der Antarktis und leitet eine Mission, die neue Erkenntnisse über unser Klima verspricht.
Als letzten Teil der argentinischen Reihe zeigt arte den Film »Wild Tales«. Regisseur Damián Szifrón treibt seine Figuren bis an den Rand des für sie Erträglichen und lässt sie dann Rache üben – ohne Rücksicht auf Verluste.
Die sechs Episoden greifen Themen wie Erniedrigung, Vergeltung, Gewalt und Gegengewalt auf und deuten Argentinien als ein gespaltenes Land. Einige Privilegierte stehen dem großen Rest gegenüber, Korruption und Willkür bestimmen den Alltag.
Als zweiten Teil seiner argentinischen Filmreihe zeigt arte im August »El Clan« von Pablo Trapero. Der Film führt in die Übergangszeit von Argentiniens Militärdiktatur zur Demokratie und beruht auf einem realen Fall, der 1985 für große Schlagzeilen sorgte und den damals 13-jährigen Trapero schockierte.
Buenos Aires, Anfang der 80er Jahre: Der Patriarch Arquímedes Puccio lebt mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in San Isidro, einem der wohlhabenderen Viertel von Buenos Aires.
Ende der Neunziger waren sie jung, wütend und voller Aufbruch. Drei Männer und eine Frau: Duke, Antero, Emiliano und Aurora. Die vier Freunde gehörten zur digitalen brasilianischen Bohème, späte Punks, abgefahrene Schriftsteller, krasse Künstler.
Sie gründeten ein Online-Magazin, schrieben subversive Artikel und drehten abgefahrene Videos, in denen sie selbst die Hauptdarsteller waren. Allen voran immer Duke, der geniale Schriftsteller, unnahbar, überraschend und abgedreht.
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich.
Als sie auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen.
Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini.