Brooklyn, New York, 1928. Antonia Russo und Sofia Colicchio sind beste Freundinnen. Sie leben in Brooklyn, auf Anweisung von Tommy Fianzo, dem Mafiaboss ihrer Väter Carlo und Joey.
Carlo hilft Tommy bei seinen Geschäften in Brooklyn, doch heimlich träumt er von einem anderen Leben. Bis er eines Tages spurlos verschwindet.
Dieses Ereignis verändert alles. Jeder ahnt, nein, jeder weiß, was mit Carlo passiert ist. Doch niemand wagt es darüber zu sprechen. Für Antonio und ihre Mutter Lina sorgt nun die Familie.
Mit dem Vater verliert Antonia auch die Mutter. Lina erlischt, ist außerstande sich um die Tochter zu kümmern. Und auch die Freundschaft zwischen Antonia und Sofia bekommt ein unsichtbaren Riss.
Dennoch bleiben die Mädchen aufeinander angewiesen, denn andere Mütter verbieten ihren Töchtern, mit ihnen befreundet zu sein.
Als die Mädchen heranwachsen, begehrt Sofia gegen ihre Familie auf, gegen ihre Regeln, ihre Geheimnisse, das vieldeutige Schweigen. Und Antonia findet ihr Familienglück mit dem bildschönen Paolo. Alles scheint sich zum Guten zu fügen …
Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit
Auf diese Idee muss man erst Mal kommen: eine New Yorker Mafiageschichte der Dreißiger- und Vierzigerjahre als Coming-of-Age Geschichte zwei befreundeter Mädchen zu erzählen. Naomi Krupitsky kam es glücklicherweise in den Sinn, und so erzählt sie ebenso poetisch wie spannend von Antonia Russo und Sofia Colicchio, die schon deshalb miteinander befreundet sein müssen, weil niemand außer ihren Mafia-Familien mit ihnen spricht.
Schon als kleine Mädchen spüren sie die Aura von Macht und Bedrohung die ihre Väter umgibt, den Schatten der Angst, der ihnen stets vorauszueilen scheint.
Als die extrovertierte Sofia und die stille Antonia erwachsen werden, verlieben sie sich scheinbar in die falschen Männer, Sofia in den schwermütigen jüdischen Flüchtling Saul und Antonia in den lebenslustigen Paolo. Auf unterschiedliche Weise zieht die Familie beide Männer in ihren Bann und erneuert so die Fesseln der jungen Frauen.
Ein Roman, der ausdrucksstark von Einsamkeit und dem brennenden Wunsch nach Zugehörigkeit erzählt, von unsichtbaren Codes und der lapidaren Grausamkeit der Mafiaclans. Liest sich wie ein Pageturner und glänzt mit interessanten Figuren.