Babel

Ein Schuss in der Wüste Marokkos löst eine tragische Kette von Ereignissen aus, welche über drei Kontinente verteilt die Schicksale unterschiedlicher Menschen miteinander verbindet.

Szenenbild - Babel
Yussefs Leichtsinn führt zu einem Unglück / © Universum

In den Bergen des Atlasgebirges sollen zwei Brüder die Ziegen hüten, der Vater gibt ihnen zum Schutz der Herde ein Winchester-Gewehr mit.

Yussef, der Jüngere der beiden, zielt auf einen Bus, der in weiter Entfernung wie ein Spielzeug durch die imposante Berglandschaft fährt. Als er spaßeshalber abdrückt, trifft er die US-Amerikanerin Susan, die lebensgefährlich verletzt zusammenbricht. Das nächste Krankenhaus ist etliche Stunden entfernt und Susans Ehemann Richard bemüht sich verzweifelt um Hilfe.

Im weit entfernten Amerika hört die mexikanische Hausangestellte Amelia telefonisch von den tragischen Ereignissen. Richard bittet Amelia, sich daheim in San Diego um die Kinder zu kümmern.

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Richard bemüht sich verzweifelt um Hilfe / © Universum

Amelia steht vor einem Dilemma, da sie im nahe gelegenen Mexiko zur Hochzeit ihres Sohnes eingeladen ist. Da sie keinen Babysitter findet, nimmt sie die Kinder kurzerhand mit auf die Feier. Doch bei der Wiedereinreise in die USA kommt es zur Katastrophe, als Amelias aufbrausender Neffe Santiago die Grenzbeamten provoziert.

In Tokio kämpft die junge gehörlose Chieko um Anerkennung bei Gleichaltrigen, taucht ein in einen Rausch von Partys, Beats, Alkohol und Drogen, sucht Sex und Intimität. Nach dem Selbstmord der Mutter ist ChiekosVater Yasujiro mit seiner Tochter überfordert. Da taucht die Polizei auf und fragt nach dem Winchester-Gewehr, das Yasujiro vor Jahren in Marokko seinem einheimischen Jagdführer Hassan schenkte.

Moderne Parabel über universellen Schmerz

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Chieko streift ziellos durch Tokio / © Universum

In kunstvoll miteinander verflochtenen Episoden erzählt Regisseur Alejandro González Iñárritu Geschichten von Sprachlosigkeit, Missverständnissen und universellem Schmerz, den Menschen jenseits von Worten teilen. Wie in seinem vorangehenden Film »21 Gramm« beschäftigte er sich erneut mit Schuld und Vergebung, Zufall und Schicksal.

Für die moderne Parabel konnte Iñárritu auf ein herausragendes Ensemble zurückgreifen. In den Hauptrollen glänzen neben Adriana Barraza (Amelia) vor allem Cate Blanchett (Susan) und Bratt Pitt (Richard), der sich mit graumelierten Haar als Charakterdarsteller empfahl. In einer Nebenrolle überzeugt Gael García Bernal (The Motorcyle Diaries) als Adrianas verhängnisvoller Neffe Santiago.

Neben den ans Herz gehenden Geschichten beeindruckt »Babel« vor allem durch seine überwältigende Bilderflut: dem Farbenrausch Tokios, den marokkanischen und mexikanischen Wüstenpanoramen voller archaischer Wucht.

Die Dreharbeiten fanden an Originalschauplätzen statt, darunter der Techno-Club Womb in Tokios Stadtteil Shibuya, den Städten Ouarzazate in Marokko, Tijuana in Mexiko und der benachbarten Sonora-Wüste.

Ein epochales Drama, voller einprägsamer Bilder, die durch die suggestive Filmmusik Gustavo Santaolallas noch verstärkt werden und tief unter die Haut gehen.

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BabelTobis, Universum
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