Olive Kitteridge lebt in der kleinen Stadt Crosby an der Küste von Maine. Die ehemalige Mathematiklehrerin ist pensioniert und ihr Mann, der freundliche und leise Henry, ist gestorben.
Jetzt lebt Olive allein in dem Haus mit Blick aufs Meer, ihr Sohn Christopher und die Enkel lassen nie von sich hören.
Und das liegt vor allem an Olive. Noch immer stößt sie die Menschen vor den Kopf, ihr Wesen ist harsch wie eh und je. Sie ist dickköpfig, schnell beleidigt und schonungslos ehrlich.
Als Jack Kennison, ein ehemaliger Harvardprofessor, Olives Nähe sucht, fühlt diese sich zunächst geschmeichelt. Doch nach einem vermeintlichen Faux-Pas weist Olive ihren neuen Verehrer barsch zurück …
Olive Kitteridge bleibt sich treu
Endlich ist sie zurück! Elf Jahre nachdem »Mit Blick aufs Meer« erschien, erzählt Elizabeth Strout, was aus ihrer eigenwilligen Protagonistin und den Menschen der Kleinstadt Crosby wurde. Noch immer liebt Olive die Gerechtigkeit und die Wahrheit um jeden Preis, noch immer ist sie eine Frau der schroffen Urteile und klaren Ansagen.
Jack lässt sich davon nicht abschrecken und die beiden lassen sich auf ein neues, gemeinsames Leben ein. Doch bald holen die Zumutungen des Alters das betagte Paar ein. Was gestern noch selbstverständlich war, erscheint heute wie ein Gruß aus glücklicheren Tagen.
Mit leisem und hintergründigen Humor erzählt Elizabeth Strout vom Altern und der Einsamkeit, von Liebe, Gleichgültigkeit und späten Einsichten. Ihr Figuren sind Menschen mit ganz alltäglichen Schwächen, und gerade deshalb wächst einem Olive ans Herz. Diese unwirsche Frau hält uns einen Spiegel vor und erinnert uns daran, dass auch wir manchmal sehr ungnädig sein können.
Ein durchweg empathisches und kitschfreies Buch, das sich weg liest wie Butter – und das lange im Gedächtnis bleibt. Eine rundum gelungene Fortsetzung des ersten Bandes.